Die Arbeit mit historischen Schulgeschichtsbüchern, insbesondere Schulbuchvergleiche, ermöglichen Schülern, Studenten, Didaktikern und Historikern einen großen Erkenntnisgewinn; denn historische Schulbücher im Allgemeinen und historische Schulgeschichtsbücher im Besonderen sind Quellen oder, präziser formuliert, können zu Quellen werden, wenn Sie kompetent befragt werden. Das gilt für die wissenschaftliche und didaktische Forschung ebenso wie für das forschende oder entdeckende Lernen von Schülerinnen und Schülern.
Wenn auch qualitative Unterschiede bestehen zwischen der professionellen Forschung und dem forschenden Lernen von Schülergruppen, so sollte beiden Forschungsgruppen doch eine Erkenntnis gemeinsam sein: Schulgeschichtsbücher sind Quellen besonderer Art, sie stellen eine eigene Quellengattung dar, gekennzeichnet durch gattungsspezifische Eigenheiten.
Der spezifische Quellencharakter von Schulgeschichtsbüchern ergibt sich aus der Entstehungsgeschichte von Geschichtsschulbüchern sowie den traditionellen und normativen Funktionen, die den Büchern und ihren Inhalten zugewiesen werden. Hier finden Interessen und Vorschriften kirchlicher bzw. staatlicher Stellen ihren Niederschlag, hier kommen geschichtswissenschaftliche, didaktische und erziehungswissenschaftliche Erkenntnisse und Sichtweisen zur Anwendung und hier wird zielgerichtet für bestimmte Adressaten-Gruppen produziert. Hinzu kommt, dass die Buchproduktion selbst – je nach politischer Ordnung – von staatlichen oder von privatwirtschaftlich agierenden Verlagen erfolgt.
Bei der Entschlüsselung dieses Beziehungsgeflechts durch Lernszenarien wird historische Kompetenz und geschichtskulturelle Kompetenz entwickelt, wie die Arbeit andererseits aber auch Grundkompetenzen voraussetzt.
Workshops für Schulklassen, Studentengruppen und Lehrkräfte sind nach Absprache möglich.